Sonntag, 27. Oktober 2019

Die Uhu-Entrümplung

182-104-87
4.169 Schritte
98,7 kg



Das Heilfasten endete recht spontan aber sehr vernünftig noch am 7. Tag, da ich am 8. Tag nach Beginn des Fastens einen Termin in Hamburg hatte und daher mit dem Gedanken spielte, das Fasten einen Tag zu verlängern und erst am 9. Tag abzufasten.
Mein "inneres Tier" war wohl dagegen.
Andere mögen ein inneres Kind haben - ich habe da eher ein fauchendes, verfressenes inneres Tier ...
Jedenfalls zwang es mich dazu, meinen Apfel bereits am Abend des 7. Tages zu dünsten.
Die Waage macht in der Woche nach dem Heilfasten herzlich wenig Spaß, aber ich blieb tatsächlich zweistellig und somit durchaus zufrieden.
Freitag und Samstag liefen in Sachen Intervallfasten und zuckerfrei eher suboptimal, bzw. schlecht, ganz schlecht.
Da ich die Gefahr einer Wiederholung bereits im Vorfeld minimiert habe, sehe ich dies aber eher gelassen und arbeite daran, dass ich heute nicht den dritten Tag in Folge verpatze.
Also:
Ich musste beruflich nach Brandenburg und zurück fahren.
Vormittags um 11 Uhr ging es los und abends/nachts um 23 Uhr kehrte ich zurück.
Zwischendurch verspürte ich auf der Autobahn - gegen 20 Uhr eine tiefe Erschöpfung, Müdigkeit, Gier nach Pause, Kaffee und Zucker.
Schon in Brandenburg war ich in einer Bäckerei der Verlockung eines Stücks Streuseluchen mit Pudding erlegen und trank dazu noch einen Caramel-Macchiato.
Auf der Autobahn, Richtung "nach hause", überlegte ich kurz, ob ich mir in der Nähe ein Hotelzimmer ... ne, ich glaube, ich brachte den Gedanken noch nicht einmal bis zum Ende, sondern fuhr bei der nächsten Tankstelle raus und kaufte mir noch einen Milchkaffee und zwei Tüten Haribo-Blödsinn mit Zucker, Farbstoff und vielen Zusatzstoffen.
Ungut, aber ich weiß, dass ich derart "betankt" noch einmal gut 200 km lang Energie habe.
Was mir nicht ganz klar war ist, dass ein derartiger Zuckerrausch einen nicht mit "ok, das war jetzt aber genug Zucker für den ganzen Oktober!"-Gedanken zurücklässt, sondern am nächsten Tag mit einer regelrechten Zuckergier aufwachen lässt.
Vom Haribo-Blödsinn des Vortags war noch eine halbe Tüte übrig geblieben, die ich nun im Kompost entsorgen wollte.
Stattdessen futterte ich das Gummizeugs schnell auf.
Man weiß ja, dass Zuckerzeugs weniger Kalorien hat, wenn man es ganz schnell verschlingt ...
Nachdem dann auch noch mehrere Mini-Snickers aus der Naschi-Schale meiner Jungs folgten - die gleichen Mini-Snickers, die da seit Wochen stehen und mich seit Wochen nicht interessiert haben! - bereitete ich mir mit grimmiger Entschlossenheit, lange nach 18 Uhr einen Linsen-Kichererbsensalat mit Feta und jeder Menge Leinsamen, Chia-Samen, Nüssen und Olivenöl zu.
Besser einen gesunden Salat, als den Rest aus der Naschi-Schale.
Schon allein um keinen Krach mit den Jungs zu bekommen.
Wobei das Quatsch ist - es ist eher ihr Geläster, das ich fürchtete.
Wochenlang erzähle ich, dass ich keinen Zucker mehr esse und dann inhaliere ich ein Kilo Schokokram?!
Auf die Art erlebte ich diese Nacht noch einmal "schlafen mit Völlegefühl".
Nicht, dass ich das vermisst hätte ...
Kann es sein, dass das Zucker-Erlebnis vom Freitag zur Zucker-Gier vom Samstag führte?
Heute bin ich jedenfalls vorsichtiger, gehe öfter mal auf mein Mini-Trampolin und werde mir ab 16.30 Uhr einen Tee oder heißes Ingwerwasser nach dem anderen zubereiten, damit weder Platz noch Anlass für Gier entsteht.

Ach so - mein Trip nach Brandenburg war vermutlich der Abschiedsbesuch.
Daher meine relative Unbesorgtheit, in allzu naher Zukunft erneut vor der "Zucker gegen Müdigkeit"-Wahl zu stehen.
Und für den Besuch bei meinem Sohn, habe ich mir nun ernsthaft einmal Bahnfahrkarten und eine BahnCard (in umgekehrter Reihenfolge) gegönnt. Beim Bahnfahren ist es relativ egal, wenn mich der Sekundenschlaf übermannt.
Da ich ziemlich gruselig schnarche, wird mich schon irgendwer schnell wieder wecken :)

Gerade starre ich etwas entgeistert die 4.169 Schritte von gestern an.
Ups

In der vergangenen Woche habe ich den Willkommens-Shot von Professor Stig Benmark aus dem Buch Food Pharmacy für mich entdeckt.
Ich bereite ihn mit rote Bete Saft zu und habe ihn noch um einen Esslöffel Omega 3 Öl ergänzt.
Es ist tatsächlich ein ganzer Esslöffel Kurkuma enthalten.
Ich hatte nun schon öfter gehört, dass Kurkuma sehr gesund ist und Zimt auch, aber die verwendeten Mengen sprengen alles, was ich bisher benutzt hatte.
Insgesamt soll sich dieser Willkommens-Shot positiv auf die Darmflora und entzündungshemmend auswirken.



Mein Trip durch einen ganzen Stapel Ernährungsbücher hat mich zu der Erkenntnis gebracht, dass mein Speck nicht nur so an mir herumwabbelt, sondern gerne für Entzündungen sorgt. Mein Übergewicht sorgt nicht nur durch schieres Gewicht passiv für gesundheitliche Probleme, sondern eben auch aktiv für Entzündungen -> Schmerzen
Und dagegen helfen all die kleinen "gegen Entzündungen"-Lebensmittel, wie Zimt, Kurkuma etc.
Ich bereite den Willkommens-Shot mit rote Bete Saft zu, da der blutdrucksenkend wirkt, auch wenn ich natürlich weiß, dass Saft angesichts seines hohen Fructose-Anteils wieder gar nicht gut für den Blutzucker ist.
(vermutlich aber sehr viel besser, als der Haribo-Blödsinn der letzen beiden Tage)

Jedenfalls ist mir heute aufgefallen, dass ich mich kerngesund fühle.
Nichts tut weh und wenn ich aufstehe, habe ich nicht erst mal ein paar Schritte lang das Gefühl, Zweitbesetzung des Klöckners von Notre Dame zu sein.
Will sagen: das Gefühl des "steif gesessens" bleibt heute aus.
Ich werde das mal beobachten ...

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