Samstag, 16. November 2019

Wiederauferstanden vom Sofa ...

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4.876 Schritte
99,3 kg



Vorhin habe ich kurzentschlossen aus einem "Montag!"-Guten-Vorsatz ein "Heute!" gemacht, nachdem ich gestern/heute Nacht einen Stapel Weißbrot mit Butter und Nutella gefuttert habe.

Das war weder Intervallfasten, noch Diabetes-Kost, würde ich mal sagen - und leider nur das I-Tüpfelchen auf meine 3 Mio Grippetrösterchen.
Wenn es mir mit der Grippe schon schlecht geht, kann ich doch mittels Zucker und anderer sehr wertloser Kalorien dafür sorgen, dass ich mich auch noch nachhaltig so richtig lausig fühle.

Begonnen hatten meine zuckrigen Eskapaden noch mit den harmlosen Überlegungen, ob ich mir den üblen Nachgeschmack des Hustenblockers für die Nacht mit einem winzigen Schluck Saft versüßen dürfte.
Ich hatte Recht zu zögern und der "ach was, ein winziger Schluck Saft, schadet doch gar nicht!"-Entschluss war ... ungut.
Der Schritt zum leer gelöffelten Nutella-Glas war zu nah.
Wobei ich immerhin Grippe haben muss, um das Zeug überhaupt zu mögen.

Soeben habe ich also ein Gebirge aus Papiertaschentüchern entsorgt, überall mehr oder weniger leere Teetassen eingesammelt und mich niesend gesund geschrieben.
Zumindest muss ich gleich los und mit einem Mündel den Geburtstag nachfeiern und dafür noch ein Geschenk kaufen.

Ich bin übrigens sehr froh, dass mich ein paar Gramm von der Dreistelligkeit trennen.
Es ist so albern, aber was meine Motivation/Laune angeht, sind diese paar Gramm echte Welten ...
Zu Schritten und Blutdruck sage ich mal gar nichts.




*kreisch*

Sonntag, 10. November 2019

Intervallfasten - der Stresstest

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8.598 Schritte
97,9 kg


Ich grinse leise vor mich hin.
Ende Oktober war ich ein paar Tage bei meinem Sohn.
Vorher habe ich sozusagen vorgearbeitet um den Tisch bei meiner Abfahrt leer zu haben und als ich bei meiner Rückkehr den Briefkasten öffnete, bin ich dennoch fast von einer Arbeitslawine erschlagen worden.
Dazu kam ein höchst unangenehmer Termin, der im Vorfeld meine Gier nach Zucker ins Grenzenlose scheuchte.
So hörte ich brav um 16.30 Uhr auf zu essen, nur um mich dann nachts um 1 Uhr gleich 2 große Mangnum-Eis verschlingend und Serien glotzend auf dem Sofa wiederzufinden.
Jetzt könnte wieder Alltag sein, wenn mich nicht eine Grippe umgepustet hätte und ich heiße Zitrone mit Zucker gesüßt trinken würde.

Heute ging es mir dann soweit besser, dass ich mal wieder an meinen Abnehm-Blog dachte.
Sagen wir mal, die letzten beiden Wochen verliefen so, dass ich bei anderen Diäten locker wieder 5 Kilo zugenommen hätte.
Ein Blick auf meinen Gewichtsverlauf zeigt aber, dass ich weiterhin ein Uhu bin und auch weiterhin um die 97kg kreise, die ich nach der Heilfastenwoche erobert hatte.
Sieh an, das Intervallfasten und meine Ernährungsumstellung sind durchaus alltagstauglich.
Und habt Ihr mal da oben meinen Blutdruck gesehen?
So weit traut der sich ohne Tabletten nur ganz selten von der 200 weg ...

Ich habe für mich begriffen, dass ich immer jemand sein werde, der mit Essen Stress kompensieren kann.
Ich habe gelernt, dass mein inneres Tier bei Stress und Trauer nach Zucker schreit - und ganz ehrlich, wenn Zucker inneres Leid oder Unruhe dämpft, dann schaufel ich Zucker in meinen Kaffee oder esse Schokolade.
Gleichzeitig sorge ich aber dafür, dass Stress oder Trauer nicht meinen Alltag beherrschen.
So habe ich einen Fall, in dem ich zwischen mehrere Fronten zu geraten drohte, endlose Strecken mit dem Auto zurücklegen musste und rein gar nichts für mein Mündel ausrichten konnte, an einen lokalen Vormund abgegeben.
Zudem achte ich einfach darauf, dass Zucker oder Weizenmehl (das schneeweiße) Ausnahmen oder etwas Besonderes bleiben.
Und wenn ich Zucker sage, meine ich den weißen Kristallzucker aus meiner Zuckerdose.
Fruchtzucker mit kompletter Frucht drumherum wird dagegen eifrig gefuttert.
Speziell mit blauen Trauben mit Kernen, Blaubeeren, Äpfeln, Birnen, Apfelsinen und Pflaumen wird unsere Obstschale immer und immer wieder aufgefüllt/leergefuttert.
Daneben steht noch eine große Schüssel mit Nüssen zum Naschen bereit.
Obwohl das Obst und die Nüsse ganz schön teuer sind, gebe ich für Lebensmittel weniger aus als vorher, da ich kaum noch Fertigprodukte oder Softdrinks (für mich) kaufe.
Selbst meine beiden Untermieter rücken langsam von Cola und EnergyDrinks ab, sind dafür aber bei Saft gelandet, den ich auch verschmähe oder sehr sehr verdünnt als Schorle trinke.
Fleisch kaufe ich kaum noch.
Da ich aber oft außer Haus esse, kommt es mir in Form von Geflügelstücken in Salat oder Suppe öfter auf den Teller.
Und sicherlich sind das dann die armen Knasthühner, die ich eigentlich boykottieren möchte.
Ich achte bei meinem Intervallfasten eigentlich nur auf Uhrzeiten, Bewegung und gesunde Lebensmittel.
Kalorien ignoriere ich komplett.

Sicherlich bin ich weiterhin extrem übergewichtig.
Mein BMI liegt bei 38,3
Aber es ist so, dass ich über 10% meines Ausgangsgewichts abgenommen habe.
Wenn jemand zu Dir sagt: "nimm 10% Deines Gewichts ab und Deine Lebensqualität wird sich zu 100% verbessern", dann stimmt das.
Ich wollte es nicht glauben.
Ich habe jetzt 15% meines Ausgangsgewichts verloren - die drastischsten Veränderungen habe ich tatsächlich noch im Sommer feststellen können. Meine Atem- und Schlafprobleme verschwanden wieder so schnell - herrlich.
Aber auch jetzt tut sich weiterhin einiges.
So fällt mir auf, dass meine Haut mittlerweile so rein ist, dass ich meist aufs Makeup verzichte.
Das war lange undenkbar, da ich mich dann extrem ungepflegt fand.
Meine Magnum-Eskapaden führten übrigens umgehend zu 4 fetten, leuchtenden Pickeln, die aber auch schnell wieder verschwanden.

Am Intervallfasten gefällt mir die Alltagstauglichkeit.
Empfohlen werden Intervalle von 12, 14 oder 16 Stunden, wobei Tage, an denen man 16 Stunden konsequent fastet, in Sachen Gewichtsreduktion natürlich die Hilfreichsten sind.
16 Stunden habe ich jetzt mehrfach nicht geschafft, weil die kurzen Tage in Verbindung mit der Zeitumstellung dazu geführt haben, dass ich die Hunderunde nun zwingend in meiner "Esszeit" beginnen muss, da ich sonst im Dunklen durch den Wald stolpere.
Ich habe mir nun angewöhnt, nach der Hunderunde noch einen Obstteller mit ein paar Nüssen zu verputzen, ganz egal, wie spät es dann ist - meist ist es so um die 17 Uhr.

Eigentlich bin ich jetzt auf dem: "mir geht es gut - es kann nur besser werden"-Stand
Meine Fastenphase hat vor 20 Minuten begonnen und es kann gut sein, dass ich in 2 Stunden wieder laut fluche und evtl. etwas zänkisch werde ... aber insgesamt habe ich das Gefühl, diesmal keine Diät zu machen, sondern mich in meine neue Ernährungsform eingelebt zu haben, von der ich eigentlich selbst bei Rückgewinnung von Taille und Idealgewicht nicht mehr abrücken muss.
Schaun wir mal :)